PHILOSOPHIE

Architektur ist die Liebe zur Form, zur gestaltenden Kraft, die sich in der Materie ausdrückt.


3D-Ansicht Kapelle

Die Form schafft Ordnung, erzeugt Klangbilder, bildet Atmosphären, birgt geistig-seelische Raumdimensionen, wirkt auf das menschliche Körperfeld ein.

Eine Idee nimmt Form, nimmt Gestalt an, wird damit zur BeHAUSung, zur HEIMat, das Haus zur Heimstatt.

Der Physiker Dr. Scott-Mumby schreibt: „Information impliziert Bewusstsein einer bestimmten Art. Das Wort InFORMation bedeutet, etwas Materielles formen, bzw. materialisieren. Mit anderen Worten, Information in der Quantenfeldebene ist ein aktiver kreativer Prozess, eng beteiligt an der Formgebung und Manifestation von Realität.“

Entsprechend Daniel Barenboim: „…die erste Note ist nie der Anfang einer Komposition: Sie entspringt der Stille, die ihr vorangeht.“ Auch der Entwurf entspringt der Stille, in der die Idee hinein geboren wird. Der Musiker/Architekt transportiert sie in die physische Welt.

„Am Anfang war das Wort“ (die in KLANG umgesetzte Idee, die InFORMation als Logos, die Absicht, die in Form gebracht wird). Für Hermes Trismegistos gilt „Wie unten, so oben.“

Welche Qualität der Behausung zugrunde liegt, entspringt der Absicht, der Ausrichtung, dem Bewusstsein.

Und nach Aristoteles: „Worauf wir den Blick lenken, kommt zu uns.“ So heißt es nicht umsonst: „Achte auf deine Gedanken, denn sie werden zu deinen Worten, achte auf deine Worte, denn sie werden zu deinen Taten, achte auf deine Taten, denn sie formen deinen Charakter.“

Jeder Gedanke ist eine messbare Gehirnaktivität, die mittels der elektromagnetischen Wellen auf den Äther, unser Umfeld einwirkt.

Richten wir unseren Blick auf das, was die Seele nährt: die Schönheit. „Schönheit erweckt den Menschen. Sie berührt sein Innerstes, den guten Kern, die Essenz des Menschen, sein wahres Sein, das da ist Liebe.“

Um Tadao Ando zu zitieren: „Das Wesentliche an der Architektur ist, dass sie die Herzen der Menschen, die die Gebäude betreten, öffnet …“

Architektur hat die Kraft uns zu bewegen, zu berühren, zu verändern. Architektur ist ein Schwingungskörper. Es geht sowohl eine rein physische, wie auch eine psychische Kraft von ihr aus.

Wir können in der Architektur, gleich der Musik, harmonische, wie disharmonische Energiefelder erzeugen, ... wir können Spannung aufbauen oder Entspannung generieren …

Musikalische Intervalle drücken numerische Verhältnisse aus (Vitruv, Kepler/Weltharmonik). Entsprechend dem Resonanzprinzip haben harmonische Proportionen in der Architektur dieselben angenehmen Wirkungen, wie die in der Musik.

Um ein bekanntes Beispiel zu nennen: So hat die vollkommene Reziprozität des Verhältnisses „Goldener Schnitt“ auf das menschliche Körpersystem eine außerordentlich harmonische ausgleichende Wirkung, wie zahlreiche wissenschaftliche Experimente belegen.

Wir können uns an das große Vorbild der Natur anlehnen und von ihr lernen. Wir können mit wichtigen Determinanten, die im Wachstumsprozess der Natur vorkommen, „komponieren“. Die Maße der Natur sind richtungsweisend, wollen wir an der Schönheit, Wahrheit und Harmonie des Kosmosses als Mensch partizipieren. (Kosmos heißt Schmuck, Ordnung => Aufbau gemäß bestimmter Zahlenverhältnisse).

Entsprechend Vitruv: „… weil sich vom menschlichen Körper alle Maße und ihre Beziehungen ableiten und in ihm alle Zahlenverhältnisse und Maßbeziehungen zu finden sind, durch welche Gott die tiefsten Geheimnisse der Natur enthüllt, …“

Architektur ist für mich die harmonikale (dem Maßstab der Natur entsprechende) Komposition von Summierung, Sublimierung, Rhythmisierung, Reihung und Zonierung, von Übergängen (Schwellensituationen), von Form und Farbe, maßgeblich unter der Einbeziehung von sämtlichen vorhandenen zahlREICHen Naturphänomenen.

Einstein: „Das Unbegreiflichste am Universum ist, dass es begreifbar ist.“

Dieselben harmonikalen Proportionen die in der Natur, Musik und Architektur wirken, zeigen sich gleichermaßen bei beispielhafter großartiger Medizintechnik:

Zitat aus einem Interview mit Rene Pretre, Chefarzt der Kinderchirurgie:
Frage: Man braucht eine künstlerische Begabung, um ein guter Herzchirurg zu sein?
Antwort: „Ja, und ein Empfinden für Ästhetik. Ein Herz kann nicht gut funktionieren, wenn es nicht schön ist. Wenn ich bei der Rekonstruktion eines Herzens sehe, dass die Proportionen stimmen, dann zeigt auch der Ultraschall, dass das Blut ohne Turbulenzen fließt. Wenn man ästhetisch arbeitet, funktioniert das Herz besser und länger, der Patient hat eine bessere Lebensqualität und eine höhere Lebenserwartung.“

Die natürliche Welt – die beseelte Natur mit all ihren Erscheinungsformen – weist uns den Weg hin zu guter und schöner Architektur im Einklang mit der menschlichen Natur.

Schließen möchte ich mit dem mich inspirierenden Zitat von
Arthur Schopenhauer:

„Jede Wahrheit passiert drei Stadien, bevor sie anerkannt wird:

Im 1. wird sie lächerlich gemacht.
Im 2. wird sie verworfen.
Im 3. wird sie als selbstverständlich angesehen.“

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